Digitalisierung schafft (Un-)Gleichberechtigung
- Laura Grumann
- 10. Mai 2019
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Mai 2019

Überrascht musste ich diese Woche von Frau Prof. Dr. Isabell Welpe lernen, dass Digitalisierung Diskriminierung fördert. Die Professorin der TUM berichtete auf einem Erfahrungsaustausch am Rande der #DKF2019 über diverse Studien zur Gleichberechtigung im Berufsleben. Die Erklärung für dieses unerfreuliche Phänomen ist ganz einfach: Viele Algorithmen bevorzugen Männer und werden auch von Männern programmiert. Wie bei der Filterblase werden immer ähnlichere Ergebnisse erzeugt. Wenn man Digitalisierung rein technisch betrachtet, ist diese also diskriminierend. Keine schöne Erkenntnis!
Hoffnung macht meines Erachtens eine weiter gefasste Definition des Begriffs #Digitalisierung. Wenn man eher die Veränderung der Gesellschaft betrachtet, kann Digitalisierung durchaus zu #Gleichberechtigung beitragen. Werden wir nicht alle zu Usern, einem Neutrum, bei dem Geschlecht, Alter, Herkunft und Wohnort keine große Rolle mehr spielen? Unsere #Userprofile werden maßgeblich durch unser (Online-) Verhalten angereichert. D.h. was interessiert uns, wie lange beschäftigen wir uns mit einem Thema, auf welche Headlines reagieren wir. Insofern hat es heute jeder selbst in der Hand, wie sein Profil aussieht. Wenn ich als Frau Börsenberichte und Artikel zu Engineering lese, erhalte ich auch entsprechende Werbung, Produktvorschläge oder Stellenangebote.
Ich kann jedem empfehlen, das Füllhorn Internet dazu zu nutzen, seinen Horizont zu erweitern und auch auf Social Media Plattformen Seiten aus unterschiedlichen Themenbereichen zu abonnieren. Jeder kann seine eigene #Filterblase durchbrechen und damit dazu beitragen weniger diskriminiert zu werden. #Diversity fängt in unserer heutigen Gesellschaft bei den eigenen Gedanken an!
Wie diversifiziert Ihr Userprofil ist, können Sie zum Beispiel bei Google erkunden (adsettings.google.com). Bei meinem sind um die 80 Interessengebiete vermerkt, warum auch American Football und Metal (Musik) darunter sind - keine Ahnung. Das sind wohl #Korrelationen im Algorithmus.
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